Heute wird es bunt in New Orleans vegan! Ein Ausflug zu Mardi Gras World steht an, denn dort ist das ganze Jahr über Karneval. Später erkunden wir auf einem geführten Ausflug den Garden District und sehen viele Villen und Lebenseichen. Ein lohnender Tag jenseits der Canal Street. Veganes Essen finde ich beim Mexikaner Juan’s Flying Burrito.

Im AirBnb „The Frenchmen House“ bei Joanne kann man sich gratis Tee oder Kaffee machen. Toast, Margarine und Konfitüre haben wir bereits am ersten Tag besorgt. Das reicht für ein Frühstück, immer in Gesellschaft von Haushund Charles. Wer bei einem Städtetrip mehr von einer Stadt haben möchte, der sollte mal AirBnb probieren.




Blaine Kern und Mardi Gras World
Für heute steht der Besuch von Blaine Kern‘s Mardi Gras World an. Dafür nehmen wir unseren Mietwagen und fahren Richtung Garden District von New Orleans. Für 5 Dollar parkt man neben der Werkstatt von Blaine Kerns “Faschingsfabrik”.


Die Fabrik ist 7 Tage die Woche geöffnet, von 9.00 bis 17.30. Der Eintritt kostet 22 Dollar pro Person, 2 Dollar Rabatt gibt es mit einem Voucher. Eine Kette mit grünen Perlen kennzeinet und als berechtigt an der Tour teilnehmen zu dürfen und anschliessend die Hallen auf eigenen Faust erkunden zu können. Die Touren finden ungefähr alle 30 Minuten statt und dauern circa 1 Stunde.
Der erste Karnevalswagen wurde 1932 in New Orleans von Roy Kern zusammen mit seinem Sohn Blaine ausgestattet und von einem Maultier gezogen. Die Werkstatt so wie wir sie kennen, gibt es seit 1947. Auch für Spielkasinos und Filme wird entworfen und gebaut. In seiner Art die einzige Fabrik und Werkstatt in der es Besuchern seit 1984 erlaubt ist den Künstlern einen Blick über die Schultern werfen zu dürfen.
Wer Interesse an der Geschichte von Mardi Gras hat, der sollte im French Quater in New Orleans in Presbytère gehen. Dort wird jeder Zweifel gestillt und man findet sehr viel Informationen zur Entstehung von Mardi Gras. Im Artikel “New Orleans vegan entdecken und hautnah erleben” berichte ich darüber.
Pünktlich um 10,45 startet die Tour. Erst wird ein 15 minütiger Film über die Geschichte der Kerns, Karneval und der Werkstatt gezeigt. Dann dürfen wir ein Stück typischen Faschingskuchen mit dem Namen „King Cake“ probieren. Der ist natürlich nicht vegan. Er schmeckt mit seiner dicken Zuckergussschicht, laut Mann, süß, etwas nach Zimt, aber nicht schlecht.
Dann geht man als Gruppe langsam durch die Fabrik und es werden am praktischen Beispiel die Schritte zur Erschaffung dieser Kunstwerke erklärt. Die Figuren werden erst auf Papier entwickelt, dann wird das Objekt aus Styropor herausgeschnitten, gefräst oder gemeisselt. Anschliessend wird mit Pappmaché gearbeitet (siehe Video gefunden auf der Internetseite von Mardi Gras World) und es entsteht neue Figur. Diese bekommt dann noch Farbe verpasst. Die Figuren werden in weiteren Schritten zu einem grossen Kunstwerk, meistens zu einem Flottenwagen hinzugefügt.



Mir gefällt es die Arbeitsplätze zu betrachten, wo die Künstler arbeiten. Immer wieder fallen einem neue Details auf.

Man beachte, dass die Kosten für diese Kunstwerke die Vereine (Krewes ) selbst übernehmen. Diese werden wiederum von Spendengeldern der Mitglieder finanziert. Für viel Leute aus New Orleans ist es selbstverständlich einem Verein anzugehören und darin aktiv zu sein.
Der Höhepunkt der Tour ist der Computer namens Pixie. Dieser kann 3D-Schaumstoff-Kunstwerke fräsen. Entwickelt und benannt nach einer Mitarbeiterin des Kern Studios, welche heute leider nicht mehr im Studio arbeitet.

Dann, am Ende der geführten Tour kann man alleine durch die Fabrik ziehen und nochmals alles begutachten. Absolut wichtig, viele Fotos machen!
Wenn man alles nach der Tour in Ruhe ansehen möchte und dementsprechend viele Fotos macht, dann sollte man so circa 2 Stunden einplanen. Spass macht es auf jeden Falle. Man sagt ja tagsüber sind die Figuren still, aber nachts wenn die Lichter aus sind……. findet dort die größte Party der Stadt statt. Täglich!


Es gibt auch einen netten Souvenirshop bei Mardi Gras World, in dem man mit Ruhe die Karneval und New Orleans Andenken bestaunen und erwerben kann.
Villen und “fliegende” Burritos im Garden District
Der Garden District bestand einst aus Plantagen. Stück für Stück wurde etwas Land an reiche Amerikaner verkauft, die nicht mehr im French Quarter in New Orleans wohnen wollten. 1833 wurde es ein Teil der Stadt Lafayette, 1852 ging es dann zu New Orleans über. Einst hatte jeder Block zwei Villen mit viel Garten rundherum. Der einstige District befindet sich zwischen St. Charles Avenue, Toledano Street, First Street und Magazine Street.
Die Magazine Street ist eine lange Straße, gesäumt von kleinen oder größeren Villen, mit Bars, Restaurants, Geschäften, Kanzleien, Boutiquen, aber auch Privathäusern.


Eine kurze Kaffeepause bei PJ’s Coffee muss sein, bevor es kurz vor 13 Uhr zum Treffpunkt in der Magazine Street für die Grand Garden Cemetery Tour geht.





Two Chicks Grand Garden Cemetery Tour

Eine weitere Walking Tour von der Two Chicks Company wurde gebucht. Dieses Mal erwartet uns 11 Mitglieder als Guide Moira, eine blonde Texanerin, die schon lange in New Orleans lebt.
Erst gibt es wieder Mal ein wenig Geschichte über Lafayette, New Orleans und Louisiana. Der Garden District befindet sich auf dem Gebiet der einstigen Plantage von Bienville, dem Gründer von New Orleans. Auch über Mardi Grass erzählt sie und was es mit den Krewes, also den Vereinen auf sich hat. Nun weiss ich, was der tiefere Sinn dieser Gaben (Ketten, Essen und mehr) beim Karneval in New Orleans ist. Den historischen Sinn findet man in der Wohltätigkeit. Wohlhabende unterstützten somit in den ruhigen Zeiten mit weniger Arbeit die Ärmeren.
Dann gehen wir nach und nach im Villenviertel ein paar Häuser und deren Gärten ansehen. Von aussen versteht sich. Moira erklärt uns bereitwillig und mit Freude die Architektur und die Geschichte vieler Villen. Stile wie die wieder entdeckten Griechischen, Viktorianischen, Italienischen oder Kreolischen finden sich. Oft waren es die Stadthäuser von Plantagenbesitzern in Louisiana. Leider konnte ich mir nicht alle Namen und Geschichten merken.





Das Badisch Johnson House von 1872, einst Villa eines Zuckerbarons. Später die Mc Gehee School für Kinder.
Das Brevard-Rice House von 1857 war einst das Zuhause von Romanautorin Anne Rice. Man beachte die wunderschöne Louisiana Eiche davor.
Wir dürfen auch das Mussonn – Bell Haus, dem Onkel vom Maler Edgar Degas, bestaunen.
Das Briggs-Staub Haus von 1849, vom Architekten James Gallier liegt auch auf unserer Route.
Das Haus von Sandra Bullock ist kaum zu sehen. In New Orleans mag man es so gar nicht, wenn alles abgeschottet ist, da machen Stars normalerweise keine Ausnahme.
Die ehemalige Villa von Nicholas Cage ist traumhaft. Der hatte ja ein paar Objekte in New Orleans, sogar eine Pyramide auf dem Friedhof gehörte ihm.
Wir kommen am Restaurant Commander‘s Palace vorbei, dem angeblich exklusivsten und besten Restaurant in New Orleans.
Leider kommt man heute nicht in den Friedhof Lafayette Nr. 1. Dieser wurde ab 1833 benutzt. Um 1840 war er voll, vor allem wegen der Gelbfieber Opfer. Also erklärt sie uns vor den Toren vieles über diesen Friedhof. Ich lerne, dass dies ein gemischter Friedhof ist, also nicht rein katholisch. Viele Deutsche sind dort ebenfalls begraben. Gemeinschaftsgräber von Wohltätigkeitsvereinen finden sich auch im Lafayette Nr. 1.
Moira erklärt uns wieso und auch wie Bestattungen ablaufen können und warum die Gräber über der Erde sind. Was es mit den zwei Etagen der einzelnen Gräber auf sich hat oder warum die Mauer so tief ist wissen wir am Ende auch.
Die ehemaligen Besitzer der Whitney Plantage hatten damals die größte Villa im Garden District. Die Villa der Plantage ist ziemlich einfach und klein gehalten.
Weitere Villen kommen hier als Impressionen.







Am meisten faszinieren mich die riesigen Lebenseichen (Quercus virginiana), also Eichenbäume die bis zu 300 Jahre oder älter sind. Vor allem die Blätter dieser Bäume wenn es geregnet hat, haben es mir angetan. Ich denke nicht, dass sie stattlicher aussehen könnten, bei all dem Regen und feuchtem Wetter in diesen Tagen! Manchmal überzogen mit Spanish Moss (Tillandsia usneoides), geben sie ein typisches Fotobild in Louisiana ab. Sie finden sich unter anderem auch in südlichen Staaten wie Virginia, Georgia und Florida. Sie haben als Zeitzeugen die Geschichte live miterleben dürfen. Beeindruckend sind ihre Wurzeln, welche Gehsteige anheben und sich somit nicht wirklich einsperren lassen.
Kurz wird ein kleines Einkaufszentrum besucht. Dort gibt es neben einem Coffee Shop unter anderem auch einen Buchladen der viel signierte Romane zum Verkauf besitzt.
New Orleans kulinarisch im Juan’s Flying Burrito
Meine Wahl des Essen fällt heute auf mexikanisch. Die Suche bei Google mit den Wörtern “vegan” und “New Orleans” hat mich hierher geführt. Vegan freundlich und in der Magazine Street im Garden District. Im Juan‘s Flying Burrito wähle ich Guacamole mit Chips, scharfen Tofu, scharfe Mangososse und einen Burrito Super Green, mit viel Gemüsse. Spinat, gegrillten Zwiebeln, Brockoli, Pilze, Avocado und Sosse. Ein Sangria passt dazu. Als Obst ist Ananas im Sangria, gewöhnungsbedürftigt, aber passt. Das Lokal in der Magazine Street gibt es seit 1997.
Hab ich bereits erwähnt, dass das Wetter heute sehr gemischt war? Mal trocken, mal regnete es, mal war schüttete es, Sonne gab es nicht wirklich. Wir verabschieden uns von New Orleans mit Regen. Mit dem Mietwagen geht es zur Greater New Orleans Bridge Richtung Westufer über den Mississippi, denn morgen warten dann neue Erlebnisse.
Wer noch mehr über Mardi Gras erfahren möchte der darf gerne den Artikel “New Orleans vegan entdecken und hautnah erleben” lesen. Dort wird es im Presbytère geschichtlich lebhaft und bei der Instagram Art Tour künstlerisch bunt.
In New Orleans erkunden – jetzt erst recht! geht es kulinarisch ins Café du Monde, Green Goddess und Seed. Der St. Louis Nr.1 Friedhof wird erkundet, auf den Spuren des Jazz wird gewandelt und es geht auf den Natchez um den Mississippi zu erkunden.
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Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag, der durchaus ein werbende Wirkung haben kann, ohne dass ich in irgendeiner Weise dafür beauftragt oder bezahlt wurde.
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