
Warum ausgerechnet eine Halong Bay Kreuzfahrt? Die Idee kam als die Entscheidung gefallen war, dass es nach Vietnam gehen sollte. Ich erinnerte mich Dank vieler Kreuzfahrtkataloge vage an einen Fleck Erde, wo all diese schönen Felsen mystisch aus dem Wasser herausragen. Eine explizitere Suche bei Google erklärte mir wo genau sich dieser einzigartige Ort befindet und sofort war mir klar, dass mein Aufenthalt in Hanoi mit dem Besuch dieses Naturwunders gekoppelt sein würde. Eine Kreuzfahrt in die Vinh Ha Long, also laut Legende in die Bucht des herabsteigenden Drachens, ist ein absolutes “to do” in Nordvietnam. Zwei Tage umgeben von den Karstfelsen dieses Unesco – Weltnaturwelterbes im Golf von Tongking auf einem Orchid Cruise Schiff deluxe. Man sagt, wer diese Inselwelt nicht gesehen hat, war auch nicht in Vietnam.
Mein Programm der nächsten zwei Tage sieht so aus:


Contents
Tag 1 – Anfahrt, Einschiffung und Start der Kreuzfahrt
Anreise von Hanoi


Unser Shuttle steht pünktlich um 9 Uhr vor dem JM Marvellous Hotel in Hanoi. Ein Kleinbus, 5 Sitze, 2 davon noch leer. Ausgestattet mit Decke, Feuchtigkeitstuch und Wasser wird einer von mir besetzt. Wifi ist, wie überall in Vietnam, auch hier vorhanden. Begleitet von einem Lächeln auf den Lippen winken uns beim Abfahren die Angestellten der Rezeption von den Stufen des Hotels aus.

Die Autofahrt startet in Hanois dichtem Verkehr, mit all den Autos und Mopeds. Wir halten kurz noch am Büro von Halong Bay Cruises.

Dann geht es langsam mit vielen anderen Autos raus aus der Stadt. Als wir auf eine Art Autobahn Richtung Haiphong fahren, sind wir fast alleine unterwegs. Man sieht links und rechts Dörfer, Plantagen und Reisfelder. Die typisch vorherrschende Farbe in dieser Gegend Vietnams ist ein tiefes grün. Immer wieder fallen die farbenfrohen Gräber in der Nähe von Häusern oder in den Feldern auf.
Viet Deli oder Autobahnraststätte

Wir halten an einem Viet Deli, einer neuen modernen Autobahnraststätte. Die Zeit reicht für eine Toilettenpause und anschliessenden Ca Phe Den, also einen vietnamesischen Kaffee. Kalt mit Eis heute. 50000 Dong, so 2 Euro. Heute ist es bewölkt, diesig und feucht. Ein typisches Wetter hier.



Irgendwann passieren wir eine Zahlstelle. Es geht Richtung Haiphong und dann zum Hafen Dao Cat Hai.


Dao Cat Hai, Start- und Endpunkt der Kreuzfahrt

Nach insgesamt 2,5 Stunden Autofahrt kommen wir am Hafen in Dao Cat Hai an. Dieser Hafen wird von wenigen Kreuzfahrtgesellschaften benützt, ist exklusiver und nicht so überlaufen wie die anderen.

Wir steigen aus, gehen 10 Meter und sofort werden uns die Koffer abgenommen. Ein Mitarbeiter von Orchid Cruises überprüft unsere Namen auf der Passagierliste und wir bekommen einem Zettel mit Kabinen- und Schiffsnummer ausgehändigt. Bei mir ist es die Kabine 103 des Schiffes Nummer 2 von Orchid Cruises.
Einschiffung


Im Warteraum von Orchid Cruises nehme ich mir einen Kaffee. Es stehen weitere Getränke und Bonbons zur freien Verfügung der Passagiere. Nach circa 20 Minuten, so gegen 12 Uhr, wird die Gruppe 2 aufgerufen und wir gehen als Gruppe gemeinsam zum Tender. Unser Schiff ist zu gross und kann nicht in den Hafen fahren. Bevor es los geht heisst es erst mal Rettungswesten anlegen.


Dann setzen wir gemütlich zu unserem Schiff über. Die Crew wartet bereits freudig mit einem Begrüßungscocktail am Heck und gleichzeitigen Eingang des Schiffes. Bevor wir unseren Tender verlassen, dürfen die Westen wieder abgelegt werden. Dann heisst man uns an Bord Willkommen.
Unser Orchid Schiff besitzt 14 Kabinen, genau richtig für die neuen 29 Passagiere an Bord. Mit Cocktail in der Hand im Foyer des Schiffes wartend, werden wir von Marvin, dem Schiffsmanager, nochmals Willkommen geheissen und ins Restaurant ein Deck höher gebeten. Auf dem Weg dorthin nehme ich an der Rezeption den Schlüssel mit meiner Kabinennummer mit.
Leinen los!
Im Restaurant wird einem ein Tisch zugewiesen, in meinem Falle direkt am Fenster. Da alle schon da sind, haben wir gar nicht mitbekommen, dass wir schon auf Fahrt sind und uns dem berühmten Felsenteppich von Kalksteinfelsen näher kommen.Marvin, der Hotelmanager, erklärt kurz den Ablauf des heutigen Tages.
Was passiert denn heute so?
Das Programm sieht so aus: kurz Ausruhen, 13 Uhr Essen mit Wahl vom Buffet dann etwas Relax, 15 Uhr Treffpunkt an der Rezeption für den Kayakausflug, 17.30 Uhr Happy Hour am Aussendeck, 18.15 Uhr Cooking Class und 19.30 Uhr Abendessen.
Erst mal Essen im Restaurant


Ich bleibe gleich im Restaurant im bequemen Stuhl und super Sicht.

Wir bestellen Wasser und Wein, dann nehme ich mir am Buffet etwas Salat und Gemüse. Die Kellner kommen sofort und bringen mir etwas süß-saure Suppe mit Reis. Ich ernähre mich vegan, was ich bereits bei der Reservierung mitgeteilt hatte. Heute erinnert man sich sofort daran. Ein kurzer Blick nach draussen zeigt uns, dass wir bereits zwischen den berühmten Felsen fahren und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Als Hauptgang wird mir Gemüβe mit Reis gebracht. Sehr üppig und gut. Ich schaffe gar nicht alles. Allen anderen Passagiere haben sich am Buffet zu bedienen. Ich könnte mir noch etwas Obst holen.





Wie vieles in Vietnam ist auch die Entstehung der Halong Bucht mit einer Legende verbunden.Der Name der Bucht bedeutet „herabsteigender Drache“. Ein Drache lebte laut der Legende eins dort und als er Vietnam vor Feinden verteidigen musste, schlug er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Gebiet. Diese füllten sich dann mit Wasser.
Ein vietnamesischer Kaffee zum Abschluss und endlich geht es auf die Kabine.
Meine Kabine, eine Suite

Die 103 ist eine Balkon Suite, sehr gross, aber die kleinste Kabinenart auf dem Schiff von Orchid Cruises. Ich habe ein riesiges Bad mit Dusche und ovaler Wanne, direkt am Panoramafenster. Schade nur, dass ich bei diesen Temperaturen so gar nicht in Stimmung komme ein heisses Bad nehmen zu wollen. Ein grosses Doppelbett darf ich auch mein nennen. Links oder rechts, dass ist hier die Frage! Der Ausblick vom Zimmer offenbart dann was die Bucht zu bieten hat, eine Kalkformation nach der anderen.





Auf dem Bett liegen und die Landschaft auf sich wirken lassen! Diese neblig-diesige Stimmung beruhigt das Gemüt und ist irgendwie perfekt. Alternativ gibt es auch einen Balkon.

Dann gehe ich nach oben auf Deck 3, etwas ausruhen. Ich versuche auch ein wenig lesen, aber die Augen gehen immer wieder zur Hauptattraktion, den vorüberziehenden Felsen.
Mitten im Unesco Weltkulturerbe
Die Halong Bay gehört seit 1994 zum Unesco Weltkulturerbe und ist eine der Sehenswürdigkeiten Vietnams. Tatsächlich sind die Felsen Überreste 300 Millionen alter Muschelbänke und mit den Jahren haben Wasserstände, Eiszeiten und Co das Gebiet zur heutigen zauberhaften Landschaft mit über 2000 Kalksandsteinfelsen geformt.

Kurz vor 15 Uhr sind fast alle an der Rezeption, um am Ausflug teilzunehmen.
Ausflug mit Tender und Kayak



Es geht wieder auf den Tender, Rettungswesten anziehen und nach circa 20 Minuten sind wir an den schwimmenden Häusern, wo auch eine Fischfarm ist, angekommen. Dort wohnen Menschen die von der Fischaufzucht und den Touristen leben. Kann man irgendwie gar nicht glauben, dass viele kaum ans Festland kommen und keinen festen Boden unter sich gewöhnt sind. Leider ist es kein richtig schwimmendes Dorf, aber man bekommt eine vage Idee vom Alltag dieser Leute.
Ein Kajak und zwei Paddel
Für uns heisst es nun neue Rettungswesten anlegen und rein in die Zweierkajaks. Nun steht Paddeln an. Puh, das ist ganz schön anstrengend! Meistens klappt das synchrone Auf und Ab auch nicht so ganz perfekt, aber irgendwie kommen wir weiter. Ich kann nicht behaupten, dass ich den größten Spass meines Lebens habe und ich denke nicht das Paddeln mein Lieblingsport werden wird. Eine Stunde haben wir Zeit und sie vergeht ziemlich schnell. Reicht mir auch! Ich spür meine Arme nicht mehr.
Schwimmen in der Halong Bay
Während wir auf die letzten warten können wir noch ins Wasser der Halong Bay hüpfen und etwas schwimmen. Mache ich aber nicht, da ich das Wasser nicht so warm finde und irgendwie auch keine Lust habe, mich nass zu machen. Wer weiss was da so alles drinnen schwimmt, in Vietnam gibt es eine Legende für alles!
Als wir wieder vollständig wir, geht es zurück auf den Tender. Weste anlegen, rüber zum Mutterschiff tendern, Weste ausziehen und rauf auf die Orchid.

Abendgestaltung in der Halong Bay
Ich mache mich auf der Kabine für den Abend frisch. Das mit dem Bad klappt zeitlich und willentlich nicht. Ich finde die Vorstellung von “im Wasser auf dem Wasser” komisch. Als ich fertig bin gehe ich hoch aufs Aussendeck 3, denn da hat man den 360° Grad Rundumblick.

Bereits vor Sonnenuntergang ankert das Schiff an einem festen Platz in einer geschützten Bucht, zusammen mit zwei oder drei anderen Schiffen.
Relax, Happy Hour und Cooking Class
Zum Aperitiv und Happy Hour gibt es einen Maracuja Mojito und einen Mai Tai. Happy Hour heisst ja 1 Bezahlen, 2 Trinken! Schmecken tun sie sehr gut, fast viel zu gut. Ich geniesse den Sonnenuntergang, auch wenn es diesig ist und die Sonne sich heute nicht wirklich gezeigt hat. Sagen wir mal es ist eine einzigartige mystische Stimmung.






Natürlich schaue ich mit sicherem Abstand bei der Cooking Class zu. Ich möchte nicht aktiv Essen zubereiten müssen. Frühlingsrollen werden zubereitet und anschliessend frittiert. Natürlich werden sie auch verzehrt. Ich nehme keine, das sie mit Fleisch sind, also nicht vegan.
Dinner fast unter Sternen
Zum Abendessen werden wir dann in den hinteren Bereich des Deck 3 gebeten. Dort hat man die Tische hübsch dekoriert. Einen netten 2er Tisch neben einem deutschen Paar bekommen wir, ich versuch aber nicht hinzuhören.
Es ist bereits dunkel, aber die Sterne lassen sich nicht wirklich blicken, da es sehr feucht und etwas neblig ist.


Ich bekomme natürlich fast ein eigenes Menü, vegan versteht sich. Salat für den Anfang, dann ein angemachtes Paprika – Gemüse. Als Hauptgang einen Teller Spaghetti mit Tomatensosse. Einfach, aber gut. Die Nudeln sind al dente, unglaublich! Etwas Obst zum Nachtisch darf nicht fehlen. Der Wein war wirklich teuer, aber sehr gut. Hin und wieder muss man sich etwas leisten dürfen!
Gute Nacht in der Suite
Nach einem langen und ereignisreichen Tag freu ich ich auf mein riesiges Bett. Ich lege mich auf die linke Seite und seh noch etwas zum Panoramafenster raus. Es ist stockdunkel. Nur ein paar Schiffe in sicherer Entfernung geben noch etwas Licht ab.
Tag 2 – Die Kreuzfahrt geht weiter, bis zur Ausschiffung

Ein langer Tag steht an mit viel Programm.
Sonnenaufgang, Tai Chi und ein schnelles Frühstück


Das Aufwachen auf dem Schiff und aus dem Panoramafenster die typischen Felsen der Halong Bucht im Sonnenaufgang zu sehen ist einfach traumhaft. Etwas Nebel, aber auch zwei Sonnenstrahlen ergeben ein tolles mystisches Bild. Fast Stille, nur das Tuckern der Fischerboote hört man im Hintergrund. Dafür macht man diese Kreuzfahrt und sie lohnt sich auf jeden Fall. Schnell mach ich mir einen Kaffee zum Wach werden. Der steht gratis für die Passagiere mit dem Wasserkocher auf der Kabine, zusammen mit Wasser, Tee und Mangos.
Tai Chi vor atemberaubender Kulisse


Um 6.15 geht es mit ein paar anderen zum Tai Chi auf Deck 3. Heute Morgen ist es sehr feucht und schwül. Um zu schwitzen braucht man sich nicht wirklich bewegen. Unsere Bewegungen sind lange nicht so geschmeidig wie die vom Lehrer, aber gut, es ist ja das erste Mal bei mir. Die Kulisse macht alles weg, eindeutig wunderbar und unvergesslich.




Um 6.45 gibt es ein wenig Obst und zwei Minibrioches mit Marmelade, Kaffee.

Unterwegs im Sampan und Besichtigung einer Fischaufzuchtfarm
Um 7.15 dann Treffpunkt an der Rezeption und wieder aufs Tender Boot. Wir fahren wieder zu den schwimmenden Häusern, Booten und Fischfarm von gestern. Dieses Mal steht ein Ausflug in eine Höhle an.
Sampan, Höhle und Natur

Wir werden auf Holzboote, sogennante Sampans, umgeladen. 6 Leute sitzen in einem Boot und eine Vietnamitin rudert. Bei anderen Sampans auch ein Mann. Auf den Felsen können wir nochmals die Natur bewundern, die dichte Bewachsung. Affen sehen wir leider nicht, sind bestimmt zu schüchtern. Ein paar Vögel aber schon. Dann kommen wir in eine Art offene Höhle, in die man nur kommt, wenn der Wasserstand niedrig ist. Schade, dass man irgendwie nicht wirklich alleine ist, Boote vor einem, Boote hinter einem. Auch über Plastikflaschen, die man immer wieder im Wasser findet, muss man irgendwie hinwegsehen, da man sonst nur traurig wird.




Fischaufzucht und eine fleissige Diebin






Zurück am Startpunkt dürfen wir uns noch die Fischaufzucht besichtigen. Dort werden verschiedene Fische aufgezogen, in mehr oder weniger grossen Bereichen im Wasser, begrenzt von Netzen. Ich finde es nicht prickelnd Fische so eingesperrt zu sehen, da ich nicht mein Abendessen in ihnen sehe. Etwas Abwechslung bringt eine Katze die anscheinend zu den Hausbooten gehört und nebenbei kleine tote Fische stibitzt. Diese dienen eigentlich als Futter für die größeren Fische. Blitzschnell ist sie und verschwindet mit der Beute zwischen den Netzen und dem Boden.
Die letzten Stunden in der Halong Bay: Brunch und Ausschiffung
Die Uhr tickt und schon es geht wieder zurück aufs Schiff. Dort haben wir eine Stunde um die Kabine zu räumen. Das heisst für mich duschen, Koffer packen und Koffer vor die Kabine stellen.
Dann geht es wieder ins Restaurant, wo es es eine Art Brunch gibt. Ich geniesse Reisnudeln mit viel Gemüse, extra für mich gemacht. Nachdem die Rechnung beglichen worden ist, gehe ich nach oben auf Deck 3. Ich bewundere ein letztes Mal die Kalkformationen während meiner Halong Bay Kreuzfahrt bis wir uns langsam wieder von dieser atemberaubenden Kulisse entfernen und am gestrigen Einstiegspunkt in der Nähe des Hafens ankommen. Etwas traurig bin ich schon.


Leider heisst es nun Abschied nehmen von der Halong Bay Kreuzfahrt, es geht von Bord der Orchid und ins Tenderboot rein. Ein letztes Mal werden die Rettungswesten wieder angelegt und die Crew steht wieder am Eingang des Schiffes und winkt uns zum Abschied zu. Bald sind wir wieder am Hafen Dao Cat Hai, dürfen die Westen ablegen und müssen an Land gehen.

Fahrt nach Hanoi




Mit dem Koffer gehe ich nun Richtung Shuttle. Kurz nach 11.30 geht es los Richtung Hanoi. Auch dieses Mal sind wir zu fünft, wie gestern schon. Nur der Fahrer hat gewechselt. Der übliche Stopp an der nagelneuen grossen Raststätte wird gemacht. Somit kann ich einen vietnamesischen Kaffee trinken und das lokale Fastfood bewundern. Dieses Mal dauert die Pause länger, weil alle Fahrer im Restaurant beim Essen sind.
Gegen 15 Uhr kommen wir im neuen Hotel in Hanoi an, The Essence Hanoi. Es liegt mitten im Old Quarter, welches nun wartet von mir erkundet zu werden.

Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag, der durchaus ein werbende Wirkung haben kann, ohne dass ich in irgendeiner Weise dafür beauftragt oder bezahlt wurde.
Mehr über mich gibt es bei Facebook, Instagram oder der Seite Über Isa.
Eine weitere Kurzkreuzfahrt durfte ich in diesem interessanten Land erleben. Auf Mekong Kreuzfahrt in Vietnam – ein Reisebericht bekommt ihr einen Eindruck was man in dieser kurzen Zeit erwarten kann. Oder seid ich an Sardinien und Balearen mit Costa Kreuzfahrten interessiert? Verbringt eine Woche mit mir und meiner Schwester auf der Costa Victoria.
Lascia un commento