Bei Chicago erleben: Big Bus, Sterne und Grosstadtlichter zeigt sich die Windy City anfangs von ihrer regnerischen, dann windigen Seite. Mit Big Bus Tours geht es durch die Stadt und ins Adler Planetarium um nach Sternen zu greifen. Auch zu Fuss wird die Stadt weiter erkundet. In Streeterville geht es im Hancock Center hoch hinaus um die Lichter Chicagos zu bestaunen. Essen, immer vegan, darf natürlich nicht fehlen!

Contents
Frisch, windig und vegan in den Tag rein
Gegen 6,30 geht es ins Fitnesstudio und anschliessend in den Pool des AC Downtown Chicago Hotel.
Mehrebenenstrassen in Chicago
Am Tag zuvor hab ich von den Mehrebenenstrassen in Chicago gehört und mich informiert. Das sind zusätzliche Strassen die unterhalb der normalen Tageslichtebene von Downtown liegen. Zwei übereinander liegende, manchmal auch drei Strassenzüge gibt es. Der berühmteste ist der Strassenzug unterhalb des Wacker Drive, welcher seitlich am Chicago River entlang läuft. Somit wird der überirdische Verkehr entlastet. Das Entsorgung- und Liefersystem läuft gleichfalls unter Tage ab. Auch Parkplätze gibt es. Dieses System existiert bereits seit über 80 Jahren. Irgendwie unheimlich! Neugierig bin ich und finde in der Nähe der Michigan Avenue Brücke einen “Eingang”.

Ein kleiner Spaziergang bringt Ernüchterung. Es riecht, es ist dunkel, Licht gibt es nicht viel, Obdachlose schlafen hier, laut vom Verkehr ist es, Ratten sehe ich auch. Hab gelesen, dass die Anzahl der Ratten in Chicago’s Untergrund gleich hoch wie die der Einwohner sein soll. Ich weiss jetzt wo sie leben. Kein wirklich schöner Ort. Aber es ist nicht wirklich kalt und nass wird man auch nicht. Kurz nach der Brücke gehe ich wieder hoch und das Tageslicht hat mich wieder. Ein ähnliches System gibt es ausschliesslich für Fußgänger, dann heisst es Pedway.


Frühstück im Zeichen des “grünen Blatt”
Das Frühstück gibt es heute bei Pret a Manger. Dort findet man immer ein paar vegane Optionen. Für mich wird es ein Gemüse Wrap, Obst, Ingwer Shot und kleiner Sojamilch Cappuccino. Bei mir immer 100% vegan. Ich geniesse mein Frühstück und beobachte was sich Leute so kaufen und ins Büro mitnehmen. Dieser Verkaufspunkt befindet sich in einem Bürohochhaus in der Michigan Avenue.
Frisch gestärkt und super satt bin ich bereit und stelle mich auch heute der Windy City, die ihrem Namen alle Ehre macht.


Big Bus Tours und die Sterne so nah

Am offiziellen Startpunkt warte ich dann auf den ersten Bus der Big Bus Tour Company. Eine kleine Gruppe hat sich bereits geformt und wartet und wartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es dann endlich los. Wenn es gestern die Hitze war, ist es heute der Wind. Mann o Mann!



Stop 1 bis 7: vom Riverwalk zum Adler Planetarium
Die Tour startet in der Nähe eines Eingangs des Riverwalk und der Michigan Avenue Bridge. Endlich im Bus geht es die State Street entlang, am von Fotos bekannten Chicago Theatre (Stop 2) vorbei. Dieses Theater ist von 1921, mit 3880 Sitzen und ursprünglich hiess es Balaban and Katz Chicago Theatre.
Dann wird in die Adams Street eingebogen, um den Willis Tower herumgefahren (Stop 3), dann in die Jackson Street. Der Willis Tower ist das höchste Gebäude Chicago und das zweithöchste der USA.
Irgendwann biegt man in die Michigan Avenue ein, fährt am Cloud Gate oder Wolkentor am Millennium Park (Stop 4) vorbei. Der nächste Halt ist kurz darauf am Art Institute of Chicago.


Das Art Institute of Chicago entstand aufgrund wohlhabender Bürger und wurde 1866 gegründet. Es beherbergt über 300000 Werke aus fünf Jahrtausenden. Berühmt ist das Museum unter anderem für die Sammlungen von Impressionisten, Post-Impressionisten und amerikanischer Kunst.
Nun geht es gerade die Michigan Avenue entlang Richtung Süden, zur linken Hand am Grant Park entlang. Am Hilton Chicago befindet sich ein weiterer Stop.


Es geht Richtung Süden und wir umrunden das Soldier Field, also das Stadium der Football Mannschaft, genannt Chicago Bears. Am Ende des Solidarity Drive befindet sich am Stop 7 das Adler Planetarium. Ich bin durchgefroren und freue mich auf den Besuch des Inneren dieses Astronomiemuseums, sowie des Planetariums selbst.

Weit weg im Adler Planetarium
Das Adler Planetarium, einen zwölfeckigen Granitbau mit kupferner Kuppel, gibt es seit 1930 am Ufer des Lake Michigan. In den 3 Theatern finden, dank Zeiss-Projektor und Lasershow, gewaltige 3-D Hightech Vorführungen statt.


Fast weht einen der Wind weg auf den Treppen hoch zum Eingang. Dank Chicago CityPASS sind wir sofort drinnen und stellen uns für die erste der zwei inkludierten Shows an. Wir reisen im runden Theater von Planet zu Planet und bekommen alles in einer Live-Vorstellung erklärt. In einer weiteren Show lernen wir die Unendlichkeit des Weltalls kennen und sind bei der Entstehung eines neuen Planeten dabei.

In den Ausstellungsräumen wird die historische und aktuelle Entwicklung der Astronomie genau erklärt. Die Sammlung historischer Instrumente ist berühmt. Auch die Weltraumfahrt kommt nicht zu kurz. Raumanzug und Marsgestein sind die Beweise.
Stop 7 – 14: vom Planetarium zum Hard Rock Café
Gegen 12 Uhr warten wir dann auf unser Fortbewegungsmittel und als der Bus endlich kommt geht es im Inneren windgeschützt weiter. Wir fahren am Museum Campus (Stop 8) vorbei. Dort kann man aussteigen, um ins naturgeschichtliche Field Museum oder ins Shedd Aquarium zu gehen. (Weiteres im Artikel Mein Chicago City Trip 2018 – Windy City ich komme!) wir fahren den Lake Shore Drive entlang, zur linken Hand am Grant Park und Buckingham Fountain vorbei. Dann geht es in den Millenium Park und ohne zu halten am Stop 9 vorbei. Die Vorbereitungen für den Chicago Marathon sind in vollem Gange und der halbe Park ist abgesperrt.
Über die Brücke kommen wir nach Streeterville, dem Viertel Chicagos welches die Magnificent Mile ( ein Abschnitt der Michigan Avenue ) und alles östlich davon einschliesst. Am Sheraton Hotel gibt es einen weiteren Stop. Dann geht es Richtung Freizeitpark Navy Pier (Stop 11) und über die Grand Avenue, Columbus Drive, Ontario Street und Michigan Avenue Richtung Water Tower (Stop 12) und Hancock Center (Stop 13).
Der Water Tower oder historische Wasserturm ist eines der wenigen Gebäude die das grosse Feuer von 1871 überstanden haben. Eigentlich hatte er keine wichtige Funktion, aber sein Symbolwert ist bis heute ungebrochen. Er wurde zum Beispiel des Jetzt-erst-recht-Gefühl der Bürger, die Chicago wieder aufbauten und zur am schnellsten wachsenden Metropole im 19. Jahrhundert machten.
Das Hancock Center in der 875 North Michigan Avenue, dritthöchstes Gebäude in Chicago und 1969 fertiggestellt, ist ein Wolkenkratzer mit 100 Stockwerken und 344m hoch. Vom Observatory “360° Chicago” hat man von 314m Höhe aus einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den See.

Dort steigen wir aus und gehen schnell auf der Michigan Avenue Richtung Hotel zurück.

Zum Mittagessen genehmigen wir uns im italienischen Restaurant Vapiano Penne all’Arrabbiata und kalifornischen Weisswein. Wasser, wie immer, gibt es gratis dazu.


Chicago erleben, die zweite!

Der Spaziergang bringt uns vom Hotel aus direkt ins Hard Rock Café von Chicago, welches in der Ontariostrasse liegt. Mal kurz reinsehen und ein Mitbringsel besorgen. Dann könnte es mit Big Bus am Stop 14 Richtung Downtown bis zum Stop 1 weitergehen. Ich entscheide mich anders und gehe zu Fuss Richtung Süden.
Was man alles sieht, wenn man ohne Plan in eine Richtung geht und die Augen offen hält und sich immer mal wieder umdreht.
Die La Salle Brücke wird überquert. Dort fallen mir die blauen Markierungen auf. Diese stellen die perfekte Linie dar wenn man den bevorstehenden Marathon ohne zusätzliche Meter laufen möchte, also genau 42,195km. Eigentlich unmöglich!
Die Hochbahn “El”, wie sie auch genannt wird, kommt immer wieder in Sicht. Sie ist typisch und aus dem Bild von Chicago nicht mehr wegzudenken. “The Loop” beschreibt einen Teil von Downtown, die Chicago Community Area 32, der von der erhöhten Rundstrecke der Chicago „El“ eingeschlossen wird. Seit 1897 rattern die Züge durch die Häuserschluchten. Heute steht die El unter Denkmalschutz.
Zu Fuss geht es weiter die La Salle Street entlang. Bei dem Chicago Theatre werden gefühlte Hundert Fotos gemacht.
Dann biegen wir in die Washington Street ein um zum Marshall Field Building zu kommen. Das einstige Marshall Field’s des legendären Kaufhauskönigs gehört nun zu Macy’s. Einen Blick ins Innere sollte man sich genehmigen. Selbst hergestellte Pfefferminz Bonbons, die “Frango Mints” gibt es in der Süsswarenabteilung.
Nun geht es die State Street wieder Richtung Süden entlang und wir biegen in die Adams Street ab, um zum Flamingo und Kluczynsky Building zu kommen. Geometrisch perfekt, aus Glas, Aluminium und Stahl. Das Federal Building, also Bundesgebäude in Chicago ist vom Architekten Mies van der Rohe entworfen und 1973 fertiggestellt worden. Es stellt den Inbegriff des modernen Wolkenkratzers dar. Mit den anderen zwei Gebäuden, immer vom selbigen Herrn Mies van der Rohe, auf dem Platz zusammen wird alles Federal Center genannt.
Die rote Skulptur, Flamingo ist vom amerikanischen Künstler Alexander Calder, 16m hoch, von 1973 und steht mitten auf dem Platz. Dann geht es weiter die Adams Street entlang, Richtung Chicago Art Institute.

Dann kommen wir auf die Michigan Avenue.
Vor uns liegt das Art Institute of Chicago. Zwei Bronzelöwen von Edward Kemey bewachen den Haupteingang. Errichtet wurde es 1893 für die Weltausstellung. Europäische Kunst finden wir im zweiten Stock, vom Mittelalter bis zum späten Impressionismus. Die größte Monet Sammlung hat sie zu bieten. Moderne und zeitgenössische Kunst kommt auch nicht zu kurz. Die Pop-Art Sammlung gehört zu den Weltbesten. Asiatische und afrikanische Kunst kann man auch bewundern.
Der Spaziergang geht weiter in den Millennium Park rein. Ein kurzer Stopp am Park Shop, wo wir einen Sportbeutel von Big Bus Tours bekommen. Das gibt es gratis zum Tagesticket dazu, man muss es sich nur holen.
Dem Cloud Gate wird ein Besuch abgestattet. Vom Künstler Anish Kapoor entworfen befindet sie sich auf dem AT&T Platz und wurde zwischen 2004 und 2006 errichtet. Sie ist 10mX20mX13m gross und aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Das Cloud Gate, oder Wolkentor wird auch “The Bean”, also die Bohne genannt.
Popcorn wird mit einem weiteren Voucher bei Garrett in der Michigan Avenue geholt. Das ist der Popkorn König in Chicago. Gesund ist anders! Langsam geht es weiter, zurück Richtung Hotel, die Michigan Avenue hoch.


Unsere Füsse bringen uns nun über die Michigan Avenue Bridge zum neo-gotischen Wolkenkratzer, dem Chicago Tribune Tower. Dieser erinnert mit seinen 46 Stockwerken an eine riesige Kirche. In die Aussenmauer wurden Steine berühmter Gebäude eingelassen. Wir suchen die sichtbaren Zeugen der Weltkunstwerke.

Stücke vom Taj Mahal in Indien, Kölner Dom in Deutschland, Parthenon in Rom, Schweigemauer in Jerusalem, Kolosseum in Rom, Grossen Mauer in China, World Trade Center und vielen anderen Monumenten finden wir hier.
Hoch hinaus, 360 Grad Aussicht und Nervenkitzel
Ein solch windiger Tag verspricht eine gute Sicht. Also geht es abends zum Hancock Center, besser gesagt auf das Observatory “360° Chicago”. 94 Stockwerke müssen wir rauf. In circa 40 Sekunden erreicht der angeblich schnellste Aufzug der Welt das Ziel. Die Sonne ist schon untergegangen. Die Stadt ist von Lichtern erhellt und ich darf sie bestaunen. Wow!
Auch die furchteinflössende Attraktion “Tilt” wird mit Begeisterung gemeistert. Dabei handelt es sich um ein sich nach aussen neigendes Fenster, welches bis zu 8 Besucher in circa 300m Höhe über die Stadt schweben lässt.
Abends bei True Food Kitchen, gut und vegan
Die anschliessende Essensfrage gestaltet sich schwieriger. Haben wir Hunger oder nicht. Letztendlich landen wir im True Food Kitchen, welches wir bereits kennen. Ich hatte einige vegane Gerichte gesehen und möchte weitere probieren.
Ein Sandwich mit Tempeh, Süßkartoffeln, Grünkohl Salat und ein Ale Lager Bier Sam ‘76 enden den Abend ab. Auch dieses Mal werde ich nicht enttäuscht. Ich geniesse das Abendessen.
Dann geht es ins Hotel. Im Bett bin ich glücklich und müde ab 21 Uhr. Chicago erleben, morgen es geht weiter!
WEITERER LESESTOFF:
Hier geht es zum Artikel Mein Chicago City Trip 2018 – Windy City ich komme!, darin begleitet ihr mich bei meiner Anreise und ersten Tag in Chicago mit einem langen Stadtspaziergang, den Besuch des Field Museum, Shedd Aquarium und das Essen, immer vegan, darf natürlich nicht zu kurz kommen.
Hier geht es weiter mit Mein Chicago City Trip 2018 – eine sonnige Windy City erleben. Kommt mit zum Stadtspaziergang, auf den Willis Tower mit dem gläsernen Vorsprung “Ledge”, zur Architektur River Cruise und Aperitif im 96. Stock. Veganes Essen gibt es immer.
Chicago’s Höhepunkte und Architektur ungeschminkt erleben: heute geht es auf Erkundung des Chicago’s Underground, auf Busfahrt zu den Architektur Highlights von Chicago. Ein Spaziergang in Near North zeigt mir die ersten Dekorationen des bevorstehenden Halloween Festes. Veganes Essen gehört auch heute zum Programm.

Und natürlich darf mein Chicago Marathon2018 nicht fehlen! Der Hauptgrund für meinen Chicago Trip 2018.
Wer mehr “Über mich” erfahren möchte!
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